Weltweit werden jährlich über 12 Milliarden Kondome verkauft. Und der Grossteil davon wird aus Naturkautschuk-Latex hergestellt. Die Kautschuk-Bäume wachsen in Südost-Asien und Teilen Süd- und Mittelamerikas. Ritzt man die Rinde des Baumes ein, tritt der Milch-ähnliche Pflanzensaft hervor. Mit Essigsäure angereichert, gerinnt die Flüssigkeit und kann danach weiterverarbeitet werden.
So weit so gut, hab ich auch schon gehört oder in einer Dok gesehen. Doch was oft nicht thematisiert wird: In welcher Umgebung die Kautschuk-Bäume wachsen.
Beim Verhüten Gutes für die Umwelt tun
An diesem Punkt ist es Zeit, unseren jüngsten Produzenten Einhorn aus Berlin vorzustellen. Die Firma hat nicht nur grossen Humor (ihr seht selbst, wenn ihr erstmal eines ihrer Produkte in den Händen haltet!), sondern legt auch extrem viel Wert auf Fairness und ökologische Rohstoffgewinnung. Bei letzterem nehmen sie im Kondom-Business eine Vorreiterrolle ein. Vor zwei Jahren hat es das Berliner Kleinunternehmen geschafft, dass der Latex für ihre Kondome zu 100 % aus regenerativer Landwirtschaft stammt.
Das steht in krassem Gegensatz zur grossen Mehrheit des weltweiten verwendeten Latex. Dieser wird nämlich von Bäumen gezapft, die in Plantagen (Monokulturen) wachsen und eine Menge künstlichen Dünger und Pestizide benötigen.
Einhorn hat daher eine Partnerschaft mit rund 40 thailändischen Kleinbauern und -Bäuerinnen aufgebaut. Diese bewirtschaften Kautschukbäume in Agroforstsystemen. Das heisst, verschiedene Bäume und andere Pflanzen wachsen hier nebeneinander und ergeben ein funktionierendes Ökosystem, das dank vielen Nährstoffen fruchtbarere Erde zur Verfügung hat und so weder gedüngt noch gespritzt werden muss.
Single Origin-Latex
Und es mag sein, dass auch andere Kondomhersteller auf Latex aus Mischkultur setzen. Was sehr unterstützenswert ist! Doch Einhorn geht noch einen Schritt weiter. Während in anderen Produktionen der “nachhaltige” Latex in der Produktion mit konventionellem, also solchem von Bäumen aus Monokulturen, gemischt wird, verarbeitet Einhorn den Latex ihrer Bauern separat. Das ergibt dann Kondome mit “Single origin”-Latex.
Wenn du möchtest, kannst du also 100 % nachvollziehen, woher der Kautschuk für deine Kondome stammt. Und wir können dir garantieren, dass in diesen Gummis ausschliesslich Latex von Bäumen stammt, die in einem umweltfreundlichem Agroforstsystem wachsen.
Nach veganem Wein nun auch vegane Kondome
Nachdem nun klar ist, dass die Anbauweise der Kautschukbäume einen Einfluss auf unsere Umwelt nimmt, gehen wir zur Produktion über und stellen die Frage: Warum bitte wird ein Kondom als vegan bezeichnet? Was zur Hölle soll daran tierisch sein? Es ist ähnlich wie beim Wein, bei dem du das erste Mal sicher auch die Augenbrauen hochgezogen hast, als du das Wort “vegan” als Zusatz gelesen hast. Beim Wein werden nämlich für die Klärung bzw. Schönung des Weins häufig tierische Produkte wie Eiklar oder auch mal Gelatine beigesetzt.
Und bei den Kondomen ist es so, dass bei der Verarbeitung des Kautschuks vielerorts das Milchprotein Kasein zum Einsatz kommt. Im gebrauchsfertigen Kondom sind zwar keine Rückstände dieses Proteins mehr nachweisbar, aber es gilt so eben nicht als vegan. Es gibt Firmen wie Einhorn, die das anders machen. Sie lassen bei der Produktion ihrer Kondome das Kasein komplett weg. Bedeutet: Die Kondome sind 100 % vegan.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
…in diesem Zusammenhang darf man das vermutlich sagen: mega geil :)!!
Liebe Lisa! Ja, das darf man hier auf jeden Fall sagen!